Individuelle Schneiderbüste mit Nassklebeband

Handgemachtes

Schon seit Jahren hadere ich mit dem Kauf einer Schneiderbüste, insbesondere weil ich noch ein Kleidprojekt mit vernähtem Schnitt auf dem Tisch liegen habe. So richtig konnte mich leider kein Modell überzeugen. Schließlich soll die Büste nicht ein Vermögen kosten, auf meine Maße passen, aber auch flexibel sein – Wer weiß, vielleicht verschwinden ein paar Speckröllchen doch noch mit der Zeit. Ein interessantes Modell auf das ich während meiner Recherche gestoßen bin, ist die „Fabulous Fit Dress Forms“, die mit Polsterkissen an die Figur angepasst werden kann. Aufgrund des Preises und keiner direkten Liefermöglichkeit in die EU, strich ich diese Büste letztendlich ebenfalls von meiner Wunschliste.

Da kam mir wieder ein Gespräch mit einer ehemaligen Kollegin in den Sinn. Sie hatte sich selbst eine Schneiderbüste gebastelt. Schnell wurde ich im Internet fündig, empfohlen wurde Nassklebeband gegenüber von Tape. Mit Hilfe der Blog-Posts von Nina Nadel und Naehfanie, sowie dem Youtube-Video vom Europa-Lehrmittelverlag, habe ich mich schließlich nach und nach an meine eigene Schneidebüste herangetastet.

Die Verklebung mit Nassklebeband war in etwa 2 Stunden abgeschlossen. Der BH überlebte das Aufschneiden nicht, jedoch hatte ich in weiser Voraussicht bereits ein Auslaufmodell verwendet. Anscheint habe eine schiefe Körperhaltung, denn die Büste ist nicht ganz symmetrisch geworden. Bezüglich der Füllung kam mir die Idee Styropor-Kugeln zu verwenden. Diese könnte ich einfach in einen Sack füllen, den ich irgendwann einmal für eine andere Büste wiederverwenden könnte. Der Einkaufpreis war ebenfalls geringer als für Kunststoffschredder. Der Füllsack war schnell mit den Maßen des Büsten-Modell genäht. An dem Befüllen habe ich dafür Wochen zugebracht. Es ist nicht ganz einfach die statisch geladenen Styropor-Kugeln ohne größeres Chaos von dem einen in den anderen Sack zu transferieren.

Für das Rumpf- und Halsloch habe ich die jeweiligen Formen aus einer 2cm hohen Styrodorplatte herausgeschnitten. Zur Befestigung des Korpus auf dem Büsten-Ständerfuss habe ich einen Flanschbuchse mit selbigem Durchmesser für ein Boxenstativ zweckentfremdet und diese in der Rumpf-Platte integriert. Die Armlöcher sowie Platten haben ich mit Nassklebeband verklebt. Zusätzlich wurden die Platten mit einem Tacker fixiert.

Nachdem ich mit Sprühkleber das Volumenvlies befestigt habe, folgte das Beziehen sowie Markieren der Körperlinien. Ich habe mir das Nähen eines Überzuges gespart und einen Fertigen verwendet, welchen ich mit dem Büsten-Ständerfuss zusammen bestellt hatte. Abgesehen vom verwendetem Konturenband – welches ich demnächst noch mal ersetzen werden, bin ich mit meiner individuellen Schneiderbüste durchaus zufrieden. Darüber hinaus ist die Büste auch noch funktional: Sie kann gedreht als auch einfach auf- und absteckt werden.

Nun komme ich hoffentlich endlich mit meinem Kleidprojekt voran…

 

Verlinkt auch auf: Nähkäschtle, Creative jewish mom

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